Der Heidefriedhof in Mariendorf ist der modernste Friedhof des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg. Die Bezeichnung des Friedhofes sagt bereits aus, welche künstlerische Idee vom Architekten Bernhard KYNAST bei seiner Anlage im Jahre 1951 zu Grunde gelegt wurde: die Grabfelder sind scheinbar ohne übergeordnetes Schema in einen Landschaftspark mit geschwungenen Wegen, großzügigen Grünflächen und schönem Baumbestand integriert.
Schon am Haupteingang zeigt sich der Charakter einer Heidelandschaft, die mit Bergkiefern und großen Wacholderbüschen durchsetzt ist. Im Laufe der Zeit wurde die Fläche des Friedhofes auf etwa 20 ha erweitert und bietet Platz für ca. 9000 Grabstellen. Das Fehlen von Alleen und Hecken im ursprünglichen Entwurf des Architekten KYNAST ergibt den Eindruck eines großzügigen Parkfriedhofes, der sich auch zur ruhigen Erholung und zur Vogelbeobachtung eignet. Leider haben die Entwicklungen der neueren Zeit dazu geführt, dass das ursprüngliche Konzept des Friedhofes ohne "typische" Heckenpflanzungen auszukommen zunehmend verwässert und dessen Einmaligkeit mehr und mehr verschwindet.
Auf dem Friedhof befinden sich u.a. die Grabstätten von
- Arthur DEGNER - Maler und Grafiker
(* 1888 - † 1972, Grabstelle E VII 42/43) - Jürgen FUCHS - DDR-Systemkritiker und Schriftsteller
(* 1950 - † 1999, Grabstelle D VII 335/36) - Ole JENSEN - Maler, Zeichner und Karikaturist
(* 1924 - † 1977, Grabstelle F VI 43/44) - Alfred MENGER - NS-Widerstandsmitglied, Buchhändler, Bezirksverordnetenvorsteher der BVV Tempelhof und Stadtältester von Berlin
(* 1901 - † 1979, Grabstelle H I 229)
Folgende Grabstätten sind inzwischen aufgelöst worden:
- Egon KAISER - Dirigent
(* 1901 - † 1982) - Ottilie EHLERS-KOLLWITZ - Grafikerin und Malerin (* 1900 - † 1963) und
Hans KOLLWITZ - Sohn von Käthe Kollwitz
(* 1892 - † 1971)
Zwei imposante Objekte bestimmen den Heidefriedhof: die Gedenkstätte für die Opfer der letzten Kriegstage 1945 in Berlin und die moderne Feierhalle am Ende der Hauptachse.
Am 21. 5. 1952 wurde das Mahnkreuz offiziell eingeweiht. Hier sind in 624 Einzel- und einem Sammelgrab etwa 675 deutsche Zivilisten und Soldaten des Zweiten Weltkrieges beigesetzt, die aus mehreren, z.T. provisorisch angelegten Notbestattungen des Bezirkes Tempelhof umgebettet wurden, um auf dem Heidefriedhof eine würdevolle Gedenkstätte zu finden.
Die moderne Trauerhalle wurde 1970/71 errichtet und am Volkstrauertag 1971 mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht.
Weitere Informationen zur Gedenkstätte auf dem Heidefriedhof erhalten Sie hier.